Online Shops im Jahr 2022 - Tipps und Tricks
Eine Übersicht über die drei besten online Shop Anbieter mit ihren Vor- und Nachteilen.

Spätestens seit der Corona Pandemie kaufen deutlich mehr Menschen online ein. Für viele Geschäfte war der Online Shop während Lockdowns die einzige Möglichkeit weiterhin aktiv zu bleiben. Aber auch viele kleine Händler und Anbieter wollen ihre Waren online vertreiben. Darum haben wir eine kurze Liste zu Online Shops zusammengefasst und zeigen jeweils Vor- und Nachteile auf.
Zunächst müssen wir zwischen Website/Homepage und Shop unterscheiden. Grundsätzlich sind damit zwei unterschiedliche Dinge gemeint. Während es im Shop darum geht Artikel anzuzeigen, diese zu speichern und zu kaufen, geht es bei der Website eher um Zusatzinformationen über das Geschäft, Inhaber, Praktiken und Standards. Obwohl die meisten Online Shops auch normale Templates, also Seiten, anlegen können um zusätzliche Informationen über die Firma darzustellen, ist dies nicht immer inkludiert oder nur eingeschränkt möglich. Man muss sich also darüber im klaren sein, dass es bei manchen Lösungen nicht so leicht ist alles so abzubilden, wie man es sich vorstellt. Ein Beispiel dafür ist Etsy. Bei Etsy kann man seine selbstgemachten Waren verkaufen, allerdings hat man hier nur eingeschränkt die Möglichkeit Informationen zu seinem Geschäft, Werten oder ähnlichem zu präsentieren. Viele Anbieter weichen daher auf Instagram aus, um eine Geschichte um die Artikel herum darzustellen.
Der zweite Punkt den wir beachten müssen ist das Hosting. Bei Lösungen wie Shopify zahlen wir für ein SaaS (Software-as-a-Service) System, bei dem Shopify sich um Hosting (das im Internet bereitstellen) der Plattform kümmert und diese weiterentwickelt. Andere Anbieter wie WooCommerce werden in ein eigenes Website System integriert, so dass wir uns selbst darum kümmern müssen, dass es einen Server gibt auf dem der Shop läuft. Näheres zum Ablauf von Hosting und Kosten kommen weiter unten im jeweiligen Bereich des Systems.
Der dritte und letzte Punkt betrifft das Thema Preis. Wie beim Hosting in Punkt zwei zu lesen, ist der Aufwand für bestimmte Lösungen höher als für Andere. Daher ist auch der Preis für verschiedene Lösungen extrem unterschiedlich. Obwohl WooCommerce grundsätzlich kostenlos ist, sind manche gewünschte Funktionen vielleicht nur eingeschränkt verfügbar, brauchen mehr Zeit eingerichtet zu werden oder es entstehen Kosten für Hosting oder Entwicklung. Entscheidend ist der Weg den man mit seinem System gehen will. Denn WooCommerce ist als kostenlose Lösung zu Beginn mit mehr Setup und Entwicklungskosten verbunden, dafür bekommt man Ende ein auf seine Bedürfnisse zugeschnittenes Produkt mit dem man langfristig wachsen kann.
1. Shopify
Die wohl bekannteste Lösung für online Shops ist definitiv Shopify. Ein einfaches SaaS Produkt mit dem man direkt loslegen kann. Angeboten wird Shopify in drei Varianten als Basic (27€/Monat), Shopify (79€/Monat) und Advanced (289€/Monat). Dafür bekommt man ein komplettes System mit Produktverwaltung, Bestellverwaltung, Inventur, Mehrsprachigkeit, PoS App und Marketing-Möglichkeiten.
Vorteile:
Ausführliches Shop System mit allen gängigen Funktionen
Erweiterung über Apps Möglich für z.B. Anbindung an Liefersysteme
Statistiken zu Shop Besuchern
Mehrsprachigkeit vorhanden
Point-of-Sale App
Starter Templates vorhanden
Keine Hosting Kosten
Payment Gateways leicht zu integrieren
Blog Funktion inkludiert
Nachteile:
Hoher Einstiegspreis
Hohe Kosten pro Verkauf
Marketing Optionen mit Basis Plan eingeschränkt
Aussehen/Template muss extra gekauft werden oder über Entwickler programmiert werden
Seiten können nur eingeschränkt angelegt werden
Übersetzungen sind teilweise schwierig einzupflegen
Schön ist bei Shopify, dass wenn man sich entscheidet mit einem Entwickler einen Shop anzulegen, dass man hier ausführlich in einem Entwicklungsshop arbeiten und testen kann. Dieser kann dann komplett funktionstüchtig übergeben und online geschaltet werden, ohne dass hierfür vorab von Shopify Kosten entstehen. Allerdings ist die Template Sprache von Shopify Javascript und Liquid Code, was nur wenige Entwickler können. Wir bieten Kurse für Liquid Code und Shopify an.
2. WooCommerce
Ebenfalls äußerst bekannt ist WooCommerce, was ein Plugin für das bekannte Content Mangement System WordPress ist. Weltweit gibt es kein anderes CMS System auf dem mehr Websites laufen als WordPress. WooCommerce ist Open-Source und kostenlos verfügbar, allerdings muss man sich bei seinem WordPress System selbst um Hosting kümmern. Das bedeutet man braucht einen Anbieter bei dem man einen Server mietet, Speicherplatz auf dem Server, Sicherheitszertifikat, Email Adressen, Domain und Datenbanken. Obwohl es sich kompliziert anhört ist das alles oft in Komplettpakten bei vielen bekannten Anbietern für unter 10€/Monat verfügbar.
Vorteile:
Kostenloses Shop System
Website und WooCommerce arbeiten Hand-in-Hand
Komplette Flexibilität für Shop, Website und Funktionen
Perfekt in WordPress integriert und über selbes Backend zu bedienen
Nachteile:
Aussehen/Template muss extra gekauft werden oder über Entwickler programmiert werden
Mehrsprachigkeit nur über kostenpflichten Zusatz-Plugin möglich
Statistiken/Marketing über kostenlosen Plugin möglich
Initiales Setup und Entwicklung dauert länger bis zum ersten Verkauf
Payment Gateways müssen extra integriert werden
Wer langfristig ein schönes Shop System haben will, das komplett auf seine eigenen Wünsche zugeschnitten werden kann ist bei WooCommerce goldrichtig. Allerdings kann es hier etwas länger dauern bis der Shop läuft und man sein erstes Produkt verkauft hat, denn es gibt viele kleine Schrauben, die man auf die individuellen Bedürfnisse des Shop Betreibers stellen muss, bevor es losgehen kann.
3. Wix
Eigentlich als einfacher Homepage Baukasten angefangen hat Wix inzwischen auch eine eCommerce Lösung geliefert. Die drei angebotenen Pläne kosten Business Basic (24€/Monat), Business Unlimited (36€/Monat) und Business VIP (53€/Monat). Allerdings ist die Basic Version noch stärker eingeschärnkt was Funktionen betrifft, dafür erstellt man bei Wix das Aussehen seiner Seite sehr einfach selbst.
Vorteile:
Keine Zusatzkosten für Templates/Aussehen durch visuellen Page Builder
Domain (1 Jahr), SSL Zertifikat und Hosting inklusive
Alle wichtigen Shop Funktionen dabei
Integriert in Page Builder mit Freiheit beliebige Seiten anzulegen
Kreditkarten/Debitkarten-zahlungen bereits dabei
Nachteile:
Mehrsprachigkeit/Währungen nicht im günstigsten Plan
Speicherplatz beschränkt auf 20GB (max 50GB)
Marketing/Statistiken eingeschränkt bei Basic
Wenige Zahlungsanbieter zur Verfügung (Kein Apple Pay, Amazon Pay, PayPal etc.)
6 Varianten pro Produkt mit max. 300 varianten SKUs
Obwohl Wix einfach zu bedienen ist und sich optisch schöne Seiten einfach per Drag and Drop zusammenstellen lassen fehlen beim online Shop noch einige Funktionen. Vor allem die Zahlungsanbieter schränken sehr ein, sowie Speicherbeschränkungen und Marketingfunktionen. Trotzdem kann man mit Wix Commerce schnell loslegen und mehr rausholen als bei z.B. bei Etsy.
Grundsätzlich sollte jeder bei diesen drei Lösungen fündig werden. Es kommt sehr auf seinen eigenen Anspruch an und die gesteckten Ziele für den online Shop. Während Shopify sicher die Premiumlösung darstellt, bleibt man mit WooCommerce extrem flexibel. Wix ist aktuell eher für online Verkäufer gedacht, die am liebsten selbst das komplette Aussehen des Stores beeinflussen wollen.
Was allen Lösungen fehlt, aber man jeweils über Plugins nachrüsten kann sind weitreichende Marketing Tools. Dies läuft zur Analyse meist professioneller über Google Analytics ab und zum direkten Marketing wie Newsletter über MailChimp. Auch Werbung schalten, integration in Google Shopping und ähnliches lässt sich eigentlich immer über Apps und Plugins nachrüsten. Aber auch hier gilt, dass man oft gut beraten ist sich jemanden zur Seite zu holen, der sich damit auskennt.